Zu meiner Ausstellung „Blattsammlung“ im Zündorfer Wehrturm, Köln 17. August bis 7. September 2008 Meine Bildsprache ist ein Ausloten zwischen realistischer - und abstrahierender Formfindung, eine Art Gratwanderung zwischen der inneren und der äußeren Welt. Sie erwächst aus einer engen, feinfühligen Verbundenheit mit der Natur. Auf vielfältige Art und Weise bildet sich ein eigener, poetisch - künstlerischer Ausdruck, da wo Sprache sich verweigert. Zwischen gegenständlicher Malerei und Abstraktion entstehen während des Malprozesses viele Schichten, die im Zusammenspiel von malerischen und zeichnerischen Elementen erspürbare Bildräume schaffen. Oft erwachsen während des Malprozesses neue, zu Beginn nicht vorhersehbare Formen. „Das Gleichnishafte der Bilder geht über eine offensichtliche Ähnlichkeit mit gewordenen Formen immer wieder hinaus“ (Uwe Battenberg). „Jeder Betrachter vollendet für sich das Werk“(Anselm Kiefer). An einer Werkgruppe arbeite ich, experimentiere, betreibe Recherchen, hinterfrage die Arbeit, bis ich einen überzeugenden Weg gefunden habe. Dieser gibt dann die Materialien und die jeweils zum Einsatz kommende Technik vor. Das Konzept der Werkschau korespondiert mit der besonderen Architektur des Turms, der von Professor Gottfried Böhm eigens zu Ausstellungszwecken umgebaut wurde. Die Laufrichtung von unten nach oben ist vorgegeben und entspricht dem Wachsen in der Natur: Aus dem dunklen Erdreich zum Licht! Die ausgestellten Objekte in den Vitrinen zeigen unter anderem Zerbrechlichkeit und Zartheit: Eingesponnene Kerne erinnern an einen durchsichtigen Kokon oder ein eigens zusammengetragenes Sammelsurium von Fundstücken aus der Natur zeigt eine fragile Formenwelt, an deren Geheimnis ich teilhaben lassen möchte. Der Betrachter wird unmittelbar in die Entfaltung der Natur, in das Wachsen und Werden mit einbezogen. Die faszinierende Farb- und Formenvielfalt beschwingt und verbreitet Lebensfreude und Vitalität. Für mich ist die Natur eine Kraftquelle, die es lohnt, um jeden Preis erhalten zu werden. Sie macht die Vielfalt und Schönheit bis ins Kleinste sichtbar, fast spürbar. So ist diese Ausstellung in erster Linie eine sensible, haptische und erbauliche - aber auch eine Auseinandersetzung, eine Bestandsaufnahme, ein Hinschauen in die äußere Welt. So sind in einem kleinen Exkurs einige vom Aussterben bedrohte Pflanzen zu sehen, hier stelle ich Schönheit und Zerbrechlichkeit nebeneinander. Übergroße Scherenschnitte hängen in einem dunklen „Sarg“, in der Vitrine gegenüber sind sie in einem Künstlerbuch als Leporello malerisch und graphisch umgesetzt. Häufig arbeite ich mit großen Kontrasten, mal ganz leise und sensibel, dann wieder schwungvoll und kräftig, wie es der Natur und meinem eigenen Wesen entspricht. |